Chronik der freiwilligen Feuerwehr Kirchenlaibach
Am 27. Februar 1878 wurde die Gründung einer eigenen örtlichen Wehr beschlossen. Der Ingenieur und Architekt Fritz Haselmann wurde wegen seiner großen Verdienste um die Gründung der Feuerwehr zum Vorstand gewählt. Dieses Amt führte er, wie es die Chronik berichtet, mit Aufopferung durch.
Eine erste Auszeichnung wurde der Wehr zuteil, als sie am 04. Oktober 1880 durch ihren Einsatz bei einem Brand in Vorbach durch das Königlich-Bayerische Amt in Eschenbach belobigt wurde. Der Leistungsstand der Wehr war nämlich inzwischen so gut, dass sie sich bei verschiedenen Bränden in der Nachbarschaft auszeichnen und bewähren konnte, wie in Wirbenz 1881, Speichersdorf 1881, Kodlitz 1888, Plössen 1888, Lettenhof 1889, Zeulenreuth 1890 und Selbitz 1891. Auch 1907 galt es Brände zu bekämpfen in Selbitz, auf der Sorg (Gemeinde Ramlesreuth) und in Plössen. In der Nacht vom 03. auf den 04. Juni 1910 konnte erstmals die neue Spritze bei einem Brand im Anwesen Opel in Windischenlaibach eingesetzt werden. Auch bei einem 4-stündigem Brandeinsatz am 28. Dezember 1912 in Fenkensees hat die Leistung der neuen "Löschmaschine" alle fremden Feuerwehren zufrieden gestellt.
Am 10. Mai 1914 fand in Kirchenlaibach die Bezirksfeuerwehrversammlung statt, zu der Bezirksvertreter von sämtlichen 80 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks erschienen waren.
Das 50-jährige Jubiläum beging man durch eine Feier in der Gastwirtschaft Dederl. Hier wurden die Dienstjubiläumsorden für 50-jährige, 40-jährige und 25-jährige Mitgliedschaft vergeben.
Ihre schlimmste Bewährungsprobe hatte die Freiwillige Feuerwehr am 19. April 1945 zu bestehen. Der Chronist weiß hier Interessantes zu berichten. Sieben landwirtschaftliche Anwesen wurden von amerikanischen Panzern in Brand geschossen und brannten bis auf die Grundmauern nieder. Noch größerer Schaden wurde durch den Einsatz der Männer der Feuerwehr verhindert.
Die Gemeinde Kirchenlaibach beschloss unter ihrem Bürgermeister Georg Barth, auch als Folge der Geschehnisse von 1945, die Anschaffung einer Motorspritze. Im Jahre 1948 gelang es dann endlich, trotz der allgemeinen Verknappung der Finanzmittel, von einer Bayreuther Firma die Motorspritze zu erwerben.
Am 13. Juli 1952 beging die Freiwillige Feuerwehr ihr 75-jähriges Jubiläum und zugleich den Bezirksfeuerwehrtag für den Bezirk Bayreuth. 31 Wehren waren der Einladung gefolgt und nahmen bei reger Beteiligung der Bevölkerung im festlich geschmücktem Ort Kirchenlaibach an den Festlichkeiten teil.
Ebenfalls bei einem Großbrand in Plössen am 15. Juni 1957, wo trotz aller Bemühungen vier landwirtschaftliche Anwesen eingeäschert wurden.
Dieser Brand richtete in der Nachkriegszeit den größten Schaden an. Aber auch zu Einsätzen in Windischenlaibach/Herrenwald, Haidenaab, Kodlitz, Plössen, Wirbenz und Guttenthau, um nur einige zu nennen, wurde die Wehr gerufen und konnte erfolgreich mitwirken.
Im Jahr 1961 wurde für die Freiwillige Feuerwehr Kirchenlaibach eine neue Tragkraftspritze beschafft.
Das 90-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe von 21.bis 23. Juli 1967 war ein bemerkenswertes Ereignis in der Vereinsgeschichte. Der Ort sah nie zuvor ein prächtigeres Fest.
Um aber den Ansprüchen und Erfordernissen der Zeit gerecht zu werden, wurde schon 1969 Überlegungen für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses angestellt. 1971 konnte dann endlich mit dem dringend notwendigen Neubau eines Feuerwehrgerätehauses im Schulgarten begonnen werden. Hohe finanzielle Mittel der ehemaligen Gemeinde Kirchenlaibach (Baukosten ca. 44.000 DM) und große Eigenleistungen in Form von ca. 400 Arbeitsstunden waren erforderlich, bis am 21. Juni bis 23. Juni 1974 die Einweihung des Gerätehauses mit einem Gartenfest gefeiert werden konnte. Von der 1972 gebildeten Großgemeinde Speichersdorf erhielt die Wehr 1973 das zuvor in Diensten der Freiwilligen Feuerwehr Speichersdorf gestandene Löschgruppenfahrzeug LF 8, das nun in der Dorfmitte einen neuen Standort gefunden hat.
Im Jahr 1976 richteten die damals 10 Freiwilligen Feuerwehren der Gemeinde Speichersdorf - Guttenthau, Haidenaab-Göppmannsbühl, Kirchenlaibach, Nairitz, Plössen, Ramlesreuth, Speichersdorf, Windischenlaibach, Wirbenz und Zeulenreuth - ( die FF Frankenberg kam erst nach der Gebietsreform 1978 zur Gemeinde Speichersdorf) zum ersten Mal gemeinsam den Kreisfeuerwehrtag des Landkreises Bayreuth aus. Dass so viele Feuerwehren zusammen einen Kreisfeuerwehrtag ausrichten ist noch heute nicht selbstverständlich.
Unter der Schirmherrschaft von Staatssekretär Simon Nüssel wurde vom 02. bis 04. Juni 1978 das 100-jährige Gründungsfest gefeiert. Über 70 Vereine aus der näheren und weiteren Umgebung nahmen am Festzug durch die geschmückten Straßen teil.
Im Jahr 1980 konnte kostengünstig ein Bus zur Personenbeförderung beschafft werden. Damit wurde die Leistungsfähigkeit der Wehr erheblich gesteigert. Dies konnte in den Folgejahren bei Einsätzen in Windischenlaibach, Guttenthau, Unterschwarzach, Lienlas und nicht zuletzt in Kirchenlaibach selbst bewiesen werden.
Anlässlich des 10-jährigen Gründungsjubiläums der Jugendfeuerwehr vom 25. bis 27. Mai 1984 erfolgte durch den damaligen 1. Bürgermeister der Gemeinde Speichersdorf, Franz Scherm, die Übergabe eines neuen Löschgruppenfahrzeuges LF 8. Die Kosten hierfür beliefen sich auf ca. 165.000 DM.
Ein schreckliches Unglück ereignete sich in den frühen Morgenstunden des 09. Februar 1987 in der Pointstraße in Kirchenlaibach. Bei einem Wohnungsbrand kamen die 40jährige Annemarie Mißler (Festdame bei der Fahnenweihe 1967) und ihre 11 jährige Tochter Sonja ums Leben.
Nachdem der im Jahr 1980 beschaffte Bus reparaturanfällig geworden ist, konnte 1989 erneut günstig ein VW-Bus beschafft werden.
Ein weiterer Höhepunkt in der langjährigen Vereinsgeschichte der Feuerwehr Kirchenlaibach war zweifelsohne das gemeinsame Fest mit dem Soldaten- und Kriegerverein Kirchenlaibach. Vom 09. bis 12. Juli 1989 wurde das 110-jährige Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Kirchenlaibach und das 100-jährige Gründungsfest des Soldaten- und Kriegervereins Kirchenlaibach gefeiert. Ein imposanter Festzug mit über 80 Vereinen zog bei relativ günstigem Wetter durch die geschmückten Straßen der Ortschaft. Dieses gemeinsame Fest "schweißte" die beiden örtlichen Vereine noch mehr zusammen. Als Beweis kann das seit 1995 jährlich abgehaltene Kirchenlaibacher Dorffest bezeichnet werden.
Damit die vorhandenen Gerätschaften ordentlich gelagert werden können und ein im Jahre 1992 gestellter Antrag auf Neubau eines Feuerwehrgerätehauses seitens der Gemeinde Speichersdorf zurückgestellt wurde, entschloss man sich im Jahr 1994 an das vorhandene Gerätehaus einen Lagerraum anzubauen. Die Arbeit hierfür wurde ausschließlich von den Feuerwehrmitgliedern ausgeführt.
Um bei Verkehrsunfällen rechtzeitig und erfolgreich helfen zu können, wurde die Wehr im Jahr 1995 mit einem Rettungssatz ausgerüstet.
Anlässlich des 4. Kirchenlaibacher Dorffestes wurde vom 20. bis 21 Juni 1998 das 120-jährige Feuerwehrjubiläum mit Ehrungen verdienter Mitglieder feierlich begangen.
Im Rahmen einer kleinen ökumenischen Feier wurde am 23. Oktober 1999 durch den 1. Bürgermeister der Gemeinde Speichersdorf, Manfred Porsch, ein neues Mehrzweckfahrzeug vom Typ "Mercedes-Benz, Sprinter" im Wert von 73.000 DM übergeben.
Das Jahr 2000 sollte ein Jahr werden das von vielen schweren Verkehrsunfällen überschattet wurde. So starben auf dem neuen Abschnitt der B22 innerhalb weniger Wochen sieben Menschen. Bei vier schweren Unfällen mussten mehrere Personen aus ihren Fahrzeugen befreit werden.
8.600 DM kostete im Jahr 2001 die Anschaffung eines tragbaren Hochdrucklöschgerätes mit 60l Wassertank und 20m Hochdruckschlauch. Weil dieses Gerät für den Erstangriff "Gold wert ist", gewährte die Gemeinde Speichersdorf hierzu einen Zuschuss von 4.600 DM. Der Rest wurde aus eigenen Mitteln der Feuerwehr und Spenden finanziert.
Vom 30. Mai bis 02. Juni 2003 feierten wir auf dem Festplatz neben der Grund- und Hauptschule in Speichersdorf unser 125-jähriges Bestehen.
Für das in die Jahre gekommene LF 8 bestellte die Gemeinde Speichersdorf Ende Oktober 2005 für unsere Wehr ein LF 10/10 Allrad mit Fahrgestell und Aufbau der Firma Iveco-Magirus, welches wir im Juni 2006 im Werk Weisweil abholen konnten und im Rahmen des Dorffestes in einer ökumenischen Feier einweihten.
Im Jahr 2008 gab es gleich mehrere Anlässe für Feierlichkeiten. Nach der Ausrichtung der Kreisfeuerwehrverbandssitzung zusammen mit der Feuerwehr Speichersdorf wurde zum zweiten Mal nach 1976 der Kreisfeuerwehrtag in der Gemeinde Speichersdorf ausgerichtet. Wieder beteiligten sich alle 11 Feuerwehren der Gemeinde - Frankenberg, Guttenthau, Haidenaab-Göppmannsbühl, Kirchenlaibach, Nairitz, Plössen, Ramlesreuth, Speichersdorf, Windischenlaibach, Wirbenz und Zeulenreuth - in kameradschaftlicher Zusammenarbeit. Im Rahmen des Dorffestes wurde das 130-jährige Bestehen der Feuerwehr prachtvoll gefeiert.