Jahreshauptversammlung

Aktiver Dienst

Kirchenlaibach. Pfarrer Sven Grillmeier ist der erste Träger des „Verdienstkreuz - Sonderstufe des Kreisfeuerwehrverbandes Bayreuth“. Vom Kreisfeuerwehrverband wurde der Geistliche für herausragende Verdienste um das Feuerwehrwesen im Landkreis Bayreuth ausgezeichnet.

Die Feuerwehrführung um Kreisbrandrat Hermann Schreck war eigens ins katholische Pfarrheim gekommen, um neben den Bilanzberichten hochrangige Ehrungen vorzunehmen. Einem sichtlich überraschten Pfarrer Sven Grillmeier wurde dabei eine besondere Ehre zuteil. „Er steht uns im wahrsten Sinne des Wortes jederzeit als Notfallseelsorger zur Verfügung“, so Kommandant Christian Hummer in seiner Laudatio. Der Geistliche nehme an jeder Einsatznachbesprechung nach belastenden Einsätzen teil. Er stehe den Kameraden nach belastenden Einsätzen seit über 10 Jahren stets zur Seite. Wann immer es ihm möglich sei, sei er auch bei Iaufenden Einsätzen an der Einsatzstelle und kümmere sich bereits vor Ort um die eingesetzten Kräfte. Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen für 40-jährige aktive Dienstzeit wurde Michael Hartmann, für 25 Jahre aktiven Dienst Martin Heier und für 20 Jahre Bianca Küffner ausgezeichnet. Max Götz wurde für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit geehrt. 

Kreisbrandrat Hermann Schreck nutzte aber auch die Gelegenheit, Klartext über die sich verändernde Lage im Feuerwehrwesen zu reden. „Es wird spezieller, es wird anders“, sagte er. Sei 2024 schon ein bewegtes Jahr mit hoher Einsatzzahl gewesen, prognostizierte er weiter steigende Einsatztätigkeit. Schadensbekämpfung und Sicherheit der Kräfte müssen höchste Priorität haben. Nicht nur aufgrund der zunehmenden „Mädchen-für alles“-Funktion der Feuerwehr von Katze fangen bis Großbrand. Erste-Hilfe und medizinische Nothilfeeinsätze werden exorbitant steigen. Amokläufe, Terroraktionen bis kriegerische Handlungen werden verstärkte Zivilschutzausbildung erfordern. „Wir haben alle gedacht, wir brauchen das nicht mehr“, so der Kreisbrandrat. All das müsse neu geprüft und überdacht werden. Im Katastrophenschutz müsse sich auf wiederkehrende und neue Schadenslagen vorbereitet werden. Gestärkt werden müsse etwa der Atemschutz, Strahlenschutz und die Ölwehr. So sei eine Heißbrandausbildung für Atemschutzgeräteträger zu etablieren. Ziel sei die Spezialisierung bestimmter Wehren. Sie werden mit Modulen ausgestattet, die der Freistaat beschafft und die im Tagesgeschäft hilfreich seien. Kirchenlaibach etwa werde künftig mit ihrem Einsatzabschnittsleiterfahrzeug eine zentrale Rolle in der Führungsunterstützung, Erkundung und Aufklärung spielen. 

Die Feuerwehr erhält dieses neues Einsatzabschnittsleiterfahrzeug mit geplanter Auslieferung bis spätestens Ende März 2025, so Kommandant Christian Hummer. 31 Einsätze der 40 Aktiven, darunter 15 Atemschutzgeräteträger, teilten sich in technische Hilfeleistungen, Brände und Sicherheitswachen auf. In 61 Übungen wurde die Einsatzbereitschaft trainiert. 59 Übungen und Aktionen, darunter Grillabend, Jugendzeltlager, Schwimmbad, Indoor Kletterpark, Müllsammeln, Slotcar-Rennen, absolvierte die Jugendwehr um Jugendwart Max Götz und Stellvertreter Wolfgang Schirmer. Beim Jugendleistungsmarsch zum 50. Jubiläum mit 130 Teilnehmer in 35 Gruppen konnte Ramlesreuth den Titel verteidigen. Zwei eigene Gruppen brillierten vor allem bei der Olympiade mit einem zweiten und vierten Platz. Christopher Jungfer, Rene Ramisch und Nick Müller führten in 13 Übungen 15 Kinder mit Spiel und Spaß an die Aufgaben der Feuerwehr heran. 

Auch sonst ist der 144 Mitglieder zählende Feuerwehrverein gut aufgestellt. Mit Erfolg und großer Resonanz organisiert wurden ein vereinsinterner Preisschafkopf, das Maibaumaufstellen, die Vatertagswanderung, das Johannisfeuer und das Dorffest. Gebührend gefeiert wurden 50 Jahre Jugendfeuerwehr. Mitgestaltet wurden der Volkstrauertag und der Weihnachtsmarkt am Dorfplatz. Mit starken Abordnungen war man bei der Christbaumversteigerung in Plössen, beim Heringsessen und Florianstag, bei der Fronleichnamsprozession sowie bei Festen, berichtete 2. 1. Vorsitzender Jürgen Kaufmann.

„Die Erlöse eigener Veranstaltungen sowie Spenden sind die Basis für den finanziellen Spielraum des Feuerwehrvereins“, so Kassier Konrad Walter. Die Kassenprüfer bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung: Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Im Zuge des Feuerwehrkonzepts mit einem neuen zentralen Feuerwehrhaus 2035 als Herzstück soll die Zusammenarbeit und das Zusammenwachsen der Feuerwehren gefördert werden, so Bürgermeister Christian Porsch.  2025/2026 wir das neue Dorfgemeinschaftshaus realisiert. Der Zuschussantrag liegt bei der Regierung, der Bauantrag beim Landratsamt. Nächster Schritt: Ausschreibung und Baubeginn. Die Einweihung ist zum Dorffest 2026 anvisiert. Martin Heier ergänzte dazu die Fortschritte in der Planung und die Eigenleistungen, die auf die Wehr zukommen.

Bericht: Wolfgang Hübner
Bilder: Wolfgang Hübner

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