Da paßte jeder Handgriff, jedes Kommando, jeder Schritt - Spitzenleistungen im deutschen Feuerwehrwesen bekamen die Zuschauer am Samstag sechs Stunden lang rund um das TSV-Sportgelände zu sehen.
Die elf Ortswehren richteten den Bundesleistungswettbewerbung 2012 aus. 54 zehnköpfige Mannschaften, darunter drei Teams aus Österreich und eines aus Südtirol traten bei schweißtreibenden Temperaturen an, um das Bundesleistungsabzeichen in Gold, Silber und Bronze zu erwerben sowie Punkte für die Deutschlandpokalwertung zu sammeln. Anders als viele andere wettkampferfahrene Gruppen sind für die Stufe Bronze erstmals auch die Gastgeber mit einer Mannschaft aus Wirbenz und eine gemischte Gruppe aus Speichersdorf und Kirchenlaibach unter dem Kommando von Florian Wallor und Sebastian Koch mit von der Partie.
Monate lang, bis zu drei Mal die Woche, haben sie geübt. Und sie sollten sich tapfer schlagen, ganz abgesehen von dem olympischen Gedanken, wie beide Gruppenführer uns so betonen. Es war schon ein beeindruckendes Bild, als zum Auftakt um 8:30 Uhr sowie als krönender Abschluss um 18 Uhr die 540 Frauen und Männer sowie die über 50 Schiedsrichter in Reih und Glied vor Wettbewerbsleiter Karl Diepold aus Amberg und dem stellvertretenden Präsidenten des Deutschen Feuerwehrverbandes Hermann Schreck aus Bayreuth antraten und die Fahne gehießt und wieder eingeholt wurde.
Auch viel politische Prominenz mit Schirmherr Landrat Hermann Hübner an der Spitze war gekommen, um die Mannschaften zu begrüßen, die Wettkämpfe zu verfolgen und zu den Leistungen zu gratulieren. In zehn Minuten Takt erfolgte auf den errichteten vier Bahnen parallel für jeweils zwei Mannschaften der Start. Fuhrmannsreuth und Wirbenz, dann Speichersdorf und Waischenfeld treten als erstes an.
In voller Einsatzmontur erfolgt Meldung beim Abnahmeschiedsrichter, bevor das Kommando zum Start "Aufbau eines Löschangriffs" erfolgt. Eine Saugleitung muß gekoppelt und an die Pumpe angeschlossen, vier Schläuche ausgelegt und zwei Rohre für den Einsatz betriebsereit gemacht werden - alles auf Zeit. Nach dem Kommando "Wasser marsch" wird die Zeit gestoppt. Die jeweils vierköpfige Jury nimmt es penibel genau. Jeder Schritt, jede Drehbewegung, jeder Handgriff wird genau verfolgt. Es geht um hundertstel Sekunden und um Fehlerpunkte. Wer zu früh startet, falsch steht, Kupplungen fallen läßt, die Schlauchleine schlecht anlegt wird bestraft. Ja selbst schlecht ausgelegte Druckschläuche oder ein nicht verständlicher Befehl wird geahndet. Nach der Mittagspause kamen die Favoriten. Hier paßte jeder Handgriff, beherrschte jeder seinen Part und konnte sich der eine auf den anderen blindlings verlassen.
Die schnellste Zeit legte Kuppingen (Baden-Württemberg) mit 36,70 Sekunden vor, mußte aber wegen 15 Fehlerpunkten mit Platz vier Vorlieb nehmen. Den reibunsglosesten Gesamtablauf beim Löschangriff gelang den hessischen Teams Nidderau/Eichen mit 38,30 Sekunden und Lich-Nieder Bessingen mit 42,60 Sekunden jeweils ohne Fehler. Sie waren auch beim Staffel-Hindernislauf die Sieger.
Am Ende schafften 33 Mannschaften, darunter die Speichersdorf-Kirchenlaibacher Kombitruppe, Fuhrmannsreuth und Schwarzenfeld sowie Laineck und Streitau-Waischenfeld, das bronzene Abzeichen. Die Wirbenzer verfehlten nur knapp die Wertungsgrenze. Sechs Mannschaften legten das Abzeichen in Silber, sieben in Gold ab.
Kein Wunder, dass bei einem stimmungsvollen Abend mit dem Fünf lustigen Drei in der Sportarena die Erfolge feucht-fröhlich gefeiert wurden.